Folgenden Antrag haben wir auf der letzten Ratssitzung (08.07.2022) gestellt:
Um allen Kindern in Jork die Möglichkeit zu geben, bis spätestens zum Ende ihrer Grundschulzeit schwimmen zu können, beantragt die Grüne Fraktion im Rahmen des Neubaus der Grundschule Jork mit eigener Sporthalle, den Bau eines Lehrschwimmbeckens.
Begründung:
Besonders in Jork mit seinen 3 Tideflüssen, den Wassergräben, Bewässerungsteichen etc. ist es unabdingbar, dass die Kinder schwimmen können. Jork verfügt über kein eigenes Schwimmbad oder Lehrschwimmbecken. Die Kinder müssen nach Buxtehude gefahren werden. Die Schwimmzeiten teilen sich unsere Grundschulen mit allen Buxtehuder Schulen und den Schulen der Nachbargemeinden. Ein gemeindeeigenes Lehrschwimmbecken erlaubt einen frühzeitigen und kontinuierlichen Schwimmunterricht, der ggf. bereits in der Vorschule beginnen kann.
Das Lehrschwimmbecken kann für weitere Angebote unserer Sportvereine, der Seniorenheime sowie der Physiotherapeuten genutzt werden – hierüber könnten Einnahmen zur Unterhaltung des Lehrschwimmbeckens generiert werden.
Die Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur zum Schwimmenlernen ist eine Aufgabe der Kommunen. Auch für den DStGB ist unstrittig, dass Schwimmbäder ein unverzichtbarer Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge sind.
Die DLRG beklagt seit Jahren die steigende Anzahl von Nichtschwimmern bzw. unsicheren Schwimmern. Die Corona Pandemie hat bedingt durch die Bäderschließungen die Situation noch verstärkt. Ein wichtiger Grund hierfür sind laut DLRG zu wenige Schwimmbäder / Lehrschwimmbecken. In diversen Berichten und Aufrufen weißt die DLRG auf die Wichtigkeit des Schwimmenlernens spätestens im Grundschulalter hin. So zeigte auch eine FORSA Studie im Jahr 2017 auf, dass 59% der 10 jährigen keine sicheren Schwimmer sind.
Die Kultusministerkonferenz (KMK), die deutsche Vereinigung der Sportwissenschaft(dvs) und der Bundesverband zur Förderung der Schwimmausbildung (BFS) stimmen in der Auffassung überein, dass das Schwimmen als motorische Basiskompetenz für alle Schülerinnen und Schüler im Sinne elementarer motorischer Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verstehen und grundlegend für die aktive Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur ist.
Schwimmen ist ein unverzichtbares Erfahrungsfeld im Entwicklungsprozess eines jeden Menschen und begründet sich, einerseits aus der Notwendigkeit des sicheren Verhaltens im Wasser gegenüber der Gefahr des Ertrinkens und andererseits aus dem hohen gesundheitsfördernden und freizeitrelevanten Wert dieses Bewegungsraumes. Die pädagogische Bedeutung liegt vor allem in der Erschließung eines einzigartigen Lebens- und zugleich auch Bewegungsraumes mit variablen Rahmenbedingungen. Die dabei gesammelten Erfahrungen sind für die körperliche und motorische sowie – damit eng verknüpft – die psychische und soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen einzigartig und nicht austauschbar.