Mit großer Mehrheit beschlossen die Grünen auf ihrer Kreismitgliederversammlung (16.03.2022) die Gründung einer Arbeitsgruppe „Elbe – Zuflüsse – Lebensräume“. Den Antrag brachte Britta Sanders, Landtagskandidatin der Grünen im Wahlkreis 55 – Buxtehude, auf der digital durchgeführten Versammlung ein. „Mit der Arbeitsgruppe wollen wir die verheerenden Folgen des Ökozids durch die Elbvertiefung zum Gegenstand einer politischen Initiative im Landkreis Stade und darüber hinaus zum Thema machen“, sagt Britta Sanders, die neben Anja Tiedemann und Gunther Müller den Antrag formulierte.
Gleichzeitig sollen der Klimawandel und die Folgen für Sturmfluten und Deichsicherheit stärker auf die politische Tagesordnung gesetzt werden.
Fünf Ziele haben die drei Jorker Grünen für die Arbeitsgruppe vorgesehen und in dem Antrag formuliert:
1) Stopp der Unterhaltungsbaggerungen (Kreislaufbaggerei)
2) Stopp der Verklappung von giftigem Schlick
3) Renaturierung der künstlichen Schlickberge
4) Wiederherstellung des Ökosystem
5) Deichsicherheit an der Elbe und allen NebenflüssenBritta Sanders, die auch Co-Vorsitzende der Grünen Kreistagsfraktion ist, möchte ausgehend von der Arbeitsgruppe die Ortsverbände im Landkreis entlang der Elbe zusammenschließen und auch die Zusammenarbeit mit den Grünen Kreis- und Ortsverbänden auf beiden Seiten der Elbe von Hamburg bis Cuxhaven suchen. „Engagierte Leute außerhalb der Grünen sind auch herzlich eingeladen, die mithelfen wollen, der Elbe und ihren Zuflüssen eine Stimme und Gehör zu verschaffen“, betont die Jorkerin.
Die Probleme der Elbvertiefung seien vielschichtig, so Britta Sanders: „Die Elbvertiefung ist abgeschlossen, aber im Rahmen der Unterhaltungsbaggerung sind regelmäßig Baggerschiffe zwischen Elbmündung und Hamburger Hafen unterwegs, um die Fahrrinne für die großen Containerschiffe passierbar zu halten“. Die Grüne zählt auf, dass allein auf Hamburger Gebiet jährlich mehrere Millionen Kubikmeter Schlick gebaggert werden und dieser größtenteils entweder direkt an der Hamburger Stadtgrenze oder auf offener See verklappt wird, kurz vor Helgoland oder Scharhörn. Sie sieht die Gefahr, dass aufgrund der Elbvertiefung und ihrer Folgen die Sturmflutgefahr steigt. Britta Sanders: „Durch die neuen Erweiterungen der Fahrrinne ist die Tideelbe heute eher ein Meeresarm der Nordsee als ein Fluss. Wie ein Trichter nimmt die Mündung die (Sturm-)Flut auf und leitet sie durch das stromaufwärts sich verengende Flussbett“. Das macht den Elbanrainern Sorgen:Höhere Wasserstände bedeuten, dass die Deiche nicht nur höher sein müssen, sondern auch stabiler. Jedes Versagen der Deiche bedeutet Gefahr für Haus und Hof, aber erst recht für die Elbanwohner:innen.